Warum werden Korallen als Blumentiere bezeichnet? Sind Korallen Tiere oder Pflanzen? Oder ist die Koralle gar beides? Diesen Fragen wollen wir auf den Grund gehen.
Dazu müssen wir wissen wie eine Koralle aufgebaut ist und was Tiere von Pflanzen unterscheidet.
Die Koralle gehört zu der Gruppe der Nesseltiere. Der Körperbau ist ein hohler skelettloser Zylinder, der eine Mundöffnung hat, Polyp genannt, indem sich die Tentakeln befinden. Mit den Tentakeln wird einerseits Plankton als Nahrung aufgenommen und andererseits dienen diese auch zur Verteidigung.
An der Anzahl der Tentakel kann erkannt werden, zu welcher Untergruppe die Koralle gehört. Der Polyp mit 8 (nur acht) Tentakel gehört zu der Gruppe der Octocorallia auch als Weichkoralle bekannt.
Der Polyp mit 6 oder einem vielfachem von 6 Tentakeln (12, 18, 24, etc.) gehört zur Gruppe der Hexacorallia aus als Steinkoralle benannt.
Ein einzelner Polyp kann einen Durchmesser von einem bis mehrere Millimeter haben. Fast alle Korallenpolypen bilden eine Kolonie.
Was unterscheidet Tiere von Pflanzen?
Ein Tier isst und bewegt sich fort. Eine Pflanze isst nicht, braucht nur Erde, Wasser und Luft zum Überleben und bewegt sich nicht fort.
Diese Unterschiede sind zu ungenau und reichen nicht aus um die Zuteilung ob Tier oder Pflanze sicher zu bestimmen.
Erst mit der Entwicklung des Mikroskops, Anfang des 17. Jahrhunderts, ermöglichte es den Wissenschaftler die Zellen zu sehen, deren Aufbau und Eigenheiten zu erkennen und zu verstehen.
Die Grösse einer Zelle variiert normalerweise von einem bis dreissig Mikrometer.
Ein Mikrometer entspricht einem tausendstel Millimeter oder 0.0001 Millimeter
Die Zellen von höher entwickelten Tieren sind grösser und können bis zu 0,1mm gross sein.
Erst mit der Entwicklung des Elektronenmikroskops, im Jahre 1930, war die Wissenschaft in der Lage, die Zellen noch genauer zu untersuchen und noch unbekanntes sichtbar zu machen.
Alle Lebewesen, Tier und Pflanze, bestehen aus Zellen.
Die Zelle, im biologischen Sinne, ist die kleinste lebende Einheit eines Organismus. Nicht alle Zellen sind gleich. Die Zelle von Tieren und Pflanzen, kann man sich als eine mit Flüssigkeit gefüllte Kugel vorstellen. In dieser Kugel befinden sich der Zellkern und andere Einheiten, so auch Organellen.
Je nach Art des Lebewesens sind die Zellen unterschiedlich aufgebaut.
Tiere und Pflanzen lassen sich also durch den Aufbau der Zelle unterscheiden.
Pflanzenzellen haben eine Zellwand, tierische haben keine Zellwand.
Bei der Untersuchung von den Tentakeln der Koralle, wurde festgestellt, dass diese aus Zellen bestehen, die den Tieren zuzuordnen sind.
Das deutete darauf hin, dass die Koralle den Tieren zuzuordnen ist.
Unklar war, was der Grund ist, dass die Koralle in der Lage ist, genau das zu tun, was die Eigenschaften von Pflanzen ist, nämlich Licht in Energie umzuwandeln, als Vorgang der Fotosynthese bekannt und erklärt.
Bei der mikroskopisch genauen Untersuchung von Korallenpolypen, wurde festgestellt, dass die Koralle in einer Symbiose mit Zooxanthelle lebt.
Die Zooxanthelle ist eindeutig eine pflanzliche Zelle.
Pflanzen die Licht in Energie umwandeln können enthalten im Zellkern das Organell der Chloroplaste. Das es Chloroplasten geben könnte, wurde bereits 1883 vermutet.
Chloroplasten, altgriechisch chloros = grün und plastós = geformt, sind Organellen der Zellen von Grünalgen und Landpflanzen die Fotosynthese betreiben.
Erst in Anfang 1970 hat sich Theorie der Funktion der Chloroplaste wissenschaftlich etabliert.
Zusammenfassend, die Koralle wurde und wir zurecht als Blumentier bezeichnet, obwohl es rein wissenschaftlich zu der Gattung der Tiere gehört.
Foto Korallenpolyp und Tentakel: Johann Vifian
Skizze des Chloroplasts von Von Kelvinsong Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Chloroplast
Skizze Zellen: https://www.digitalefolien.de/biologie/pflanzen/aufbau/zell.html